enercast GmbH arbeitet im Industrie- und Lenkungskreis des Forschungsprojekts EWeLINE mit
Das Ziel der Bundesregierung ist, den Anteil der Erneuerbaren an der Stromversorgung von heute 22 auf 35 Prozent im Jahr 2020 zu steigern. Bei der aktuell installierten Wind- und PV-Leistung von über 60 Gigawatt weisen diese beiden Erneuerbaren zusammen bereits alleine einen Anteil von etwa zwölf Prozent auf. Weil ihre Leistung mit dem Wetter schwankt, werden zuverlässige und genaue Wetter- und Einspeiseprognosen immer wichtiger, um einen wirtschaftlichen und sicheren Betrieb des Stromversorgungsnetzes zu gewährleisten. Das Forschungsprojekt EWeLINE erforscht daher die Erstellung innovativer Wetter- und Leistungsprognosemodelle für die Netzintegration wetterabhängiger Energieträger.
Die enercast GmbH arbeitet im Industrie- und Lenkungskreis, einem nationalen Expertengremium, mit, um die praktischen Erfahrungen des Energieprognoseunternehmens im Bereich der Wetter- und Leistungsprognosen in das Forschungsprojekt einfließen zu lassen. Innerhalb des Lenkungskreises sollen die Entwicklungen und erworbenen Erkenntnisse diskutiert werden, um diese an die Bedürfnisse der Energiewirtschaft besser anzupassen.
„Für die Energiewirtschaft ergeben sich neue Herausforderungen bei der Entwicklung und dem Betrieb zukünftiger und vor allem innovativer Wetter- und Leistungsprognosemodelle. Wir wollen in diesem Forschungsprojekt unser Fachwissen einbringen, um eine sichere und wirtschaftliche Netzintegration von Wind- und Solarstrom heute und in den nächsten Jahrzehnten zu gewährleisten“, erläutert Thomas Landgraf, Geschäftsführer der enercast GmbH die Intention seiner Mitarbeit.
Der Wandel in der Energielandschaft stellt neue Anforderungen an die Wetter- und Leistungsprognosen. „Mit Bezug auf die Leistungsprognose konzentrieren wir uns einerseits auf so genannte deterministische Modelle, also solche, die die Wetterentwicklung und die Leistungsabgabe möglichst exakt beschreiben“, berichtete EWeLiNE-Projektleiter Jan Dobschinski vom IWES. Dies reiche aber nicht aus, um die fluktuierende Energie aus Wind und Sonne und die daraus resultierende Unsicherheit zu kalkulieren, so der IWES-Experte. Deswegen richte sich ein Hauptaugenmerk des Projektes auch auf die Entwicklung und den Einsatz probabilistischer Methoden, welche zusätzliche Informationen über die Genauigkeit der Prognose bereitstellen.
Zum Projekt
EWeLiNE steht für „Erstellung innovativer Wetter- und Leistungsprognosemodelle für die Netzintegration wetterabhängiger Energieträger“, und ist ein Verbundprojekt des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik in Kassel und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach. Das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) geförderte Projekt soll bis Dezember 2016 laufen. Es hat ein Budget von etwa sieben Millionen Euro. Als assoziierte Partner sind die Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH, TenneT TSO GmbH und 50 Hertz Transmission GmbH am Projekt beteiligt. EWeLiNE beschäftigt insgesamt 23 Wissenschaftler, 10 am IWES und 13 beim DWD. Ein etwa 30köpfiger Lenkungskreis aus Industrie und Forschung wird das Projekt begleiten.