Projekt Prophesy: Zuverlässige Leistungsprognosen für die Zukunft

Erneuerbare Energien gewinnen immer mehr an Bedeutung – und damit auch die Leistungsprognosen für Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Vor allem Netzbetreiber sind auf möglichst exakte Vorhersagen angewiesen, um entsprechend mit Strom aus regenerativen Energien planen und handeln zu können.

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Kevin Winter, Jens Schreiber, Prof. Dr. Bernhard Sick, Dr. Malte Siefert, Ruben Jubeh und Dr. Jan Dobschinski. (v.l.n.r.)

Wann kann wie viel regenerative Energie eingespeist werden?

Denn „grünen Strom“ gibt es nicht überall zu gleichen Teilen – in Deutschland beispielsweise ist das Nord-Süd-Gefälle augenscheinlich: Im Norden finden sich deutlich mehr Anlagen für erneuerbare Energien als im Süden, weswegen es von großer Bedeutung ist, wann genau wie viel Strom daraus anfällt. Jener kann dann lokal verbraucht oder an der Strombörse weiterverkauft werden. enercast hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vorhersagen für regenerative Energien zu optimieren und eine hohe Prognosegüte zu liefern.

Schwerpunkte des Forschungsprojekts Prophesy

Gemeinsam mit zwei Partnern, dem Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) sowie der Universität Kassel, forscht das Entwicklerteam der enercast aktuell im „Projekt Prophesy“. Schwerpunkt ist hierbei die Prognose von Leistungen für erneuerbare Energien in der Zukunft anhand von Wettermodellen. „Wichtig ist das zum Beispiel für den Bereich der Elektromobilität“, erklärt Ruben Jubeh, Mitglied des enercast-Forscherteams.

Simulation von Fehlerzeiten für die Zukunft

Eine große Rolle spielen dabei auch die Vorhersageunsicherheiten von Wind- und Solarenergie in den Stromversorgungssystemen. Im Projekt Prophesy wird simuliert, welche Einspeisung, Prognose- sowie Prognosefehlerwerte für den Strom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen zu erwarten sind. Dabei berücksichtigen die Forscher erstmals auch die Entwicklung von Fehlern für Zeiträume in der Zukunft, ahmen diese nach und analysieren sie schließlich.

„Zeitmaschine“ für optimierte Vorhersagen

Jubeh verdeutlicht: „Damit entwickeln wir sozusagen eine Zeitmaschine, welche fachlich die Einspeisung simuliert, dabei die räumliche und zeitliche Wetterabhängigkeit berücksichtigt und so Leistungen für regenerative Energien prognostiziert. Auf diese Weise können wir beispielsweise Aussagen darüber treffen, wie erneuerbare Stromproduktion im zukünftigen Stromnetz qualitativ im nächsten Jahr aussieht.“ Unterstützt wird das Projekt Prophesy durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit einem Budget von über einer Million Euro.