enercast sieht Sonnenfinsternis mit Spannung entgegen

Wenn sich am kommenden Freitag Vormittag der Mond vor die Sonne schieben wird, schenkt nicht nur die breite Bevölkerung diesem seltenen Naturschauspiel seine Aufmerksamkeit. Insbesondere die Energiebranche blickt der Sonnenfinsternis mit Spannung entgegen.

Gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst und dem IWES hat sich enercast in den letzten Monaten auf dieses Ereignis vorbereitet. „Im Gegensatz zu bisherigen Sonnenfinsternissen stehen wir heute vor der Problematik, daß mittlerweile ein Großteil der Energie mithilfe von Photovoltaikanlagen erzeugt wird. Verdunkelt der Mond die Sonne, fällt die Solarstromproduktion schlagartig aus. Dann müssen andere Energiequellen diesen Ausfall überbrücken. Ebenso schnell müssen sie aber auch wieder abgeschaltet werden, wenn die Solaranlagen ihre Arbeit wieder aufnehmen. Diese Schwankungen auszubalancieren wird eine Herausforderung sein, der sich die Energiebranche bisher noch nicht stellen musste,“ so Bernd Kratz, Technischer Geschäftsführer von enercast.

 

enercast stellt sich auf verschiedene Wettersituationen ein. „Es ist von Relevanz, ob die Sonne scheint oder ob der Himmel wolkenverhangen ist. Bei Bewölkung wird es einfacher sein, das Stromnetz stabil zu halten. Auch der Wind spielt eine Rolle,“ erklärt Kratz. Mit seinen komplexen Hochrechnungen und Prognosen für Wind und Solar unterstützt enercast auch am Freitag seine Kunden. Auf Basis von Mess-, Strahlungs- und Wetterdaten berechnen die Spezialisten die zu erwartende Energiemenge, die in den Stunden vor, während und nach der Sonneneklipse von den Photovoltaikanlagen zur Verfügung gestellt werden kann.

 

Dennoch sehen die Experten keine großen Probleme auf die Stromnetze zukommen. „Durch Leistungsprognosen kann die Energieproduktion aus Solaranlagen präzise vorhergesagt werden. Bei einem Fußballspiel beispielsweise ändert sich der Stromverbrauch in der Pause innerhalb kürzester Zeit, bei einer Sonnenfinsternis ändert sich die Stromerzeugung durch Sonnenenergie stetig und in einem sehr viel längeren Zeitraum. Da kann ein Kraftwerk nach dem anderen sukzessive wieder runter oder ein Speicherkraftwerk nach dem anderen sukzessive hoch gefahren werden. Das können die Netzbetreiber durchrechnen und entsprechende Vorkehrungen treffen, zumal Sonnenenergie ja nur einen Teil des Stroms ausmacht,“ erklärt Kratz abschließend.

 

Die Sonnenfinsternis zeigt, welche Herausforderungen durch die vermehrte Nutzung regenerativer Energien entstehen. Wie systemstabil die Netze sind und welche Konsequenzen der Energiemarkt aus dem himmlischen Spektakel ziehen muss, wird sich zeigen. Die Erfahrungen aus diesem besonderen Ereignis können jedoch erst im Jahre 2081 in die Praxis umgesetzt werden. Denn dann erwartet Deutschland die nächste totale Sonnenfinsternis.