Zuwachs an Erneuerbaren Energien in der Türkei

Die Türkei will in Zukunft stärker auf regenerative Energien setzen – ihr Anteil soll bis 2023 auf 30 Prozent ansteigen. Das Land hat ehrgeizige Ziele, denn es verfügt selbst kaum über Erdgas oder Erdöl. Stattdessen ist die Türkei auf teure Energieeinfuhren aus anderen Ländern angewiesen.

Nun soll die Energieproduktion stärker diversifiziert werden – und zwar in erster Linie durch den Ausbau Erneuerbaren Energien in der Türkei. Vorgesehen sind Gesamtkapazitäten von rund 20.000 MW Windenergie sowie 3.000 MW Solarenergie.

enercast prognostiziert 50% der installierten Windleistung in der Türkei

Auch enercast spürt eine zunehmende Nachfrage an Windleistungsprognosen in der Türkei. Derzeit berechnet enercast für Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von über 3.000 MW Leistungsprognosen und sendet diese täglich an Unternehmen in der Türkei.

 

Gesetzliche Regelungen zur Energiewende

Die Gesetzgebung stellte jüngst die Weichen hierfür: Mit einer Verordnung über regenerative Energiequellengebiete schuf sie die Voraussetzung für ein starkes Wachstum. So sollen Erneuerbare Energien durch eine Zuteilung geeigneter Areale produktiv genutzt und an das bestehende Stromnetz angebunden werden.

Hintergrund ist die Erkenntnis, dass Erneuerbare Energien deutlich günstiger sind als Investitionen in konventionelle Energien. Experten vermuten, dass die Türkei bald ihre öffentliche Unterstützung für herkömmliche Energien einstellen und nur noch auf Grünen Strom setzen könnte.

Regenerative Energien spielen Hauptrolle im türkischen Energie-Investment

Schätzungen zufolge will die Türkei Milliarden in Erneuerbare Energien investieren und ebenso hohe Investitionen anziehen – bis 2020 sollen es insgesamt 28 Milliarden Dollar sein. Den Großteil machen dabei Wind- und Solarenergie aus.

Wichtigste Energiequelle: Die Windkraft

Das Potenzial für die Nutzung von Windenergie ist in der Türkei um fast 30 Prozent höher als in Europa. Besonders an den Küsten herrschen dank anhaltender, starker Winde sehr gute Bedingungen für die Errichtung von Windkraftwerken. Kein Wunder also, dass die Windkraft in der türkischen Energiewende eine übergeordnete Rolle spielt die stark vorangetrieben wird.

Momentan werden ausschließlich Onshore-Windparks errichtet, weil hierfür genügend Land zur Verfügung steht. Bereits seit 2015 steigen die Windkraftkapazitäten stetig gegenüber dem Vorjahr. Mitte 2016 befanden sich bereits 54 Anlagen in der Bauphase.

Entwicklungen im Energiesektor der Türkei

Engpässe im Übertragungsnetz führen derzeit zwar noch dazu, dass einige Projekte langsamer als geplant umgesetzt werden können – doch das Interesse der Energieunternehmen am Betrieb von Windparks ist ungebremst. Dabei ist nicht nur die Windenergie auf dem Vormarsch: Auch die Solarenergie gewinnt in der Türkei immer mehr an Bedeutung. Der geplante Solarpark in Konya-Karapinar soll eine Leistungsstärke von 1.500 MW haben. Die Investitionen, die mit einem solchen Großprojekt zusammenhängen, werden auf rund 1,5 Milliarden Dollar veranschlagt.