Windkraft – treibende Kraft der Energiewende

Windkraftanlagen werden auf zwei Arten betrieben: Onshore, das bedeutet auf dem Land, sowie Offshore, also auf dem Meer. Diese zwei Techniken ergänzen sich vielmehr, als dass sie miteinander konkurrieren – jede hat für sich genommen Vor- und Nachteile.

 

Die Windenergie an Land kann als treibende Kraft der Energiewende bezeichnet werden. Seit 20 Jahren entwickelte sie sich aus einer Nische heraus zur führenden Erneuerbare-Energien-Technologie. Nicht nur die Anzahl der Windparks steigt, vor allem die Leistungsfähigkeit der einzelnen Anlagen wird von Jahr zu Jahr nennenswerter. So waren in den neunziger Jahren Anlagen mit einer Leistung von 600 KW Standard, heutzutage erreichen Spitzenanlagen gut 7,5 MW.

 

Onshore windpark

Windenergie an Land

 

Derzeit befinden sich die meisten Windparks in Nord- und Mitteldeutschland, doch aktuelle technologische sowie politische Entwicklungen sorgen dafür, dass die Onshore-Windenergie auch im Süden immer attraktiver wird. Die Vorteile von Windparks an Land sind neben bereits ausgereiften Technologien durch langjährige Erfahrung auch die bessere Netzanbindung sowie die geringeren Investitionskosten. Bei dieser Art der Windenergiegewinnung sind es häufig fünf bis 15 Anlagen pro Park – im Gegensatz zur Offshore-Windkraft, wo 30 bis 40 Anlagen üblich sind. Problematisch ist besonders in Hinblick auf Deutschland jedoch die Suche nach geeigneten Standorten: Die Flächen sind knapp bemessen, auf welchem Terrain sollen Onshore-Windparks gebaut werden? Weiterhin herrscht an Land kein konstanter Wind, weswegen Energie nicht ständig erzeugt werden kann.

 

Während die Onshore-Windenergie in Deutschland schon seit gut 20 Jahren kommerziell genutzt wird, stecken die Offshore-Anlagen quasi noch in den Kinderschuhen. Der erste deutsche Park ging 2010 in der Nordsee in Betrieb, weltweit finden sich Offshore-Anlagen vor allem in Chile, in den USA, in Spanien und in England. Deutschlandweit beträgt die installierte Windleistung rund 48 GW, davon entfallen rund 45 GW auf Onshore und 4 auf Offshore-Parks.

 

offshore windpark

Konstante Grundversorgung durch Offshore-Windparks

 

In Bezug auf letztere stellt sich zumindest die Frage nach geeigneten Plätzen nicht – das Meer bietet genügend Raum für große Anlagen. Zudem herrscht auf See immer Wind, wodurch eine permanente Grundversorgung gewährleistet wird. Schwieriger wird jedoch die Anbindung an das Stromnetz sowie die Wartung der Anlagen: Da nur speziell ausgebildetes Personal mit bestimmten Schiffen bei günstiger Witterung zum Offshore-Windpark fahren darf, sind Reparaturen kompliziert und teuer. Außerdem kommt der sogenannte Wake-Effekt zum Tragen: Je nach Windrichtung verwirbeln Anlangen sich in einem Umkreis von bis zu zehn Kilometern selber und es kann zu Leistungseinbußen kommen.

 

Vorteile der Windkraft

 

Generell erfreut sich die Windkraft in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Umfragen zufolge steht die große Mehrheit der Bevölkerung der Windenergie positiv gegenüber, zwei Drittel sprechen sich für einen Ausbau der erneuerbaren Energien, speziell der Windenergie, aus. Wichtige Gründe sind neben der Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas auch die positiven Auswirkungen auf die Umwelt beziehungsweise den Klimaschutz. Die Schaffung von Arbeitsplätzen und langfristig sinkende Energiepreise werden ebenfalls als Vorteile der Windenergie gesehen – sie gilt im Gegensatz zu konventionellen Energieträgern als zukunftsfähiger und wirtschaftlicher.